Es gibt wohl kaum einen Ort in der Osteifel, der so bekannt ist
und so
häufig besucht wird, wie der Laacher See. Seine Schönheit
liegt in der
fast kreisrunden Form, dem glasklaren Wasser und der
natürlichen
Umgebung.
Winterliche Morgenstimmung am Laacher See
(Foto: Ulrich Siewers PR)
Weit mehr als eine Million Menschen von nah und fern besuchen
jährlich den See und das gleichnahmige berühmte
Kloster Maria Laach
an seinem Westufer.
Vorfrühlingsstimmung am See
(Foto: Ulrich Siewers PR)
Der Laacher See ist das Zentrum der Vulkanischen Osteifel
. Mit
rund 3,3 km² und über 50 m Tiefe ist er der größte See in
Rheinland-Pfalz.
Auch wenn er häufig als „größtes Eifelmaar“ bezeichnet
wird, ist diese Bezeichnung nicht richtig >>>
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Um den Unterschied zwischen einem Maar und einem Kratersee richtig verstehen zu können, müssen wir einen Blick in die vulkanische
Entstehungsgeschichte des Laacher Sees werfen.
Vor über 12.000 Jahren drängte über 1.000 Grad heißes
Magma
aus dem
Erdinnern in Richtung Erdoberfläche. In etwa einem Kilometer Tiefe traf es
auf Grundwasser, das sich rasend schnell in Wasserdampf verwandelte
und zu einer gigantischen Explosion führte. Das ganze Deckgebirge
bestehend
aus Tonerden, Schotter und Tuffen älterer Ausbrüche flog
zusammen mit glutheißen Magmafetzen in die Luft, die als so genannte
„Bomben“ von bis zu
mehreren Hundert Kilo im gesamten Umkreis
niedergingen.
Gleichzeitig donnerten gewaltige Glutlawinen, so genannte
pyroklastische Ströme
durch die Täler in nordöstlicher und südlicher Richtung. In ihrer tödlichen Glut erstickte alles Leben.
Die gewaltigen Auswurfmassen wurden durch den Wind überwiegend nach
Südosten befördert. Bereits nach wenigen Tagen bedeckten sie das
Neuwieder Becken sowie Teile des Westerwaldes und des Hunsrücks wie mit
einem Leichentuch. Die schnell erkaltetete, gasreiche Lava wurde zu
Bims. Die Ausdehnung der von Bimsschichten von durchschnittlich drei
Metern Höhe bedeckten Fläche betrug etwa 250 Quadratkilometer
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Über 16.000 Kubikkilometer Material wurden beim
Ausbruch des Laacher See-Vulkans ausgestoßen. Die Höhe der
Eruptionssäulen betrug bis zu 40 km.
"In den Haupteruptionsphasen wurde die kaum vorstellbare Menge von
300.000 bis 500.000 Tonnen Material pro Sekunde herausgeschleudert. Man
kann
die Energie des Ausbruchs mit derjenigen von 500
Hiroshima-Atombomben vergleichen. Oder anders ausgedrückt: Die Energie
des Laacher See-Vulkans
war fünfmal größer als die des Pinatubo, der
1991 auf den Philippinen für katastrophale Verhältnisse sorgte"
schreibt der Publizist und Geowissenschaftler Dr.Alexander Stahr.
Innerhalb von knapp 10 Tagen entstand Deutschlands jüngste Landschaft. Danach war die Magmakammer weitgehend entleert und die Kraft des Vulkans
erlosch. Der entstandene Vulkanberg sank in sich zusammen. Nur eine
Ringwulst am äußeren Rand blieb zurück. Im Laufe der Zeit füllte sich
der so
entstandene
Kraterkessel
(Einbruchskessel, Caldera) mit Wasser.
Tipp:
Ausführliche Informationen, Bilder und Hintergründe zum Thema
"Vulkanismus in der Osteifel"
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Das südliche Seeufer im Herbst
(Foto: Ulrich Siewers PR)
Der See wird hauptsächlich von Grund- und Regenwasser gespeist und
besitzt keinen natürlichen Abfluss. Die sich heute in 275 m Höhe
befindende Wasseroberfläche schwankte früher jahreszeitlich um 15 m,
was eine landwirtschaftliche Nutzung der Uferbereiche schwierig
gestaltete. Im Mittelalter (möglicherweise erstmalig zur Römerzeit)
wurde der Überlieferung nach der 880 m lange
Fulbert-Stollen
Richtung Süden als Überlauf gegraben, um
das
Kloster Maria Laach
vor den alljährlich mehrfach auftretenden Hochwassern zu schützen.
Zwischen 1840 und 1845 wurde ein weiterer Stollen
(Delius-Stollen) gegraben, der den Wasserspiegel auf das heutige Niveau
absenkte, um zusätzliche Land- und Weideflächen zu gewinnen. Der See
verlor durch beide Abzugsstollen etwa ein Drittel seiner Wasserfläche.
Das Seewasser fließt heute noch in den Weiher an der Laacher Mühle und
anschließend durch den so genannten Laachgraben weiter Richtung Mendig ab.
An einigen Stellen des Ostufers steigen geräuschvoll blubbernd Gasblasen an die Wasseroberfläche (Mofetten). Es handelt sich hierbei
um natürliches
CO2 (Kohlendioxid), das aus der Tiefe der Erde nach oben
steigt. Es entsteht am Rande von Magmakammern und ist ein untrügliches
Indiz für den unter
dem See „schlummernden“ Vulkanriesen. Ob und wann
dieser erwacht liegt nicht im menschlichen Ermessen, zumal derartige
CO2-Vorkommen überall
in der Region zu finden sind >>>
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Wo es an der Wasseroberfläche am Ostufer des Sees brodelt und
blubbert,
steigt natürliches Kohlendioxid in Form von Gasbläschen vom
Seeboden
an die Oberfläche (Mofetten).
(Foto: Ulrich Siewers PR)
Eine kurzes
Video
vom "Atem des schlummernden Riesen können Sie durch
ein einfaches
Anklicken des Fotos
abrufen
Die Nutzung des Gewässers unterliegt der Verwaltung des Klosters Maria Laach, die sie an einen Berufsfischer
verpachtet hat. Die im See lebenden
Fische (z. B. Hecht, Barsch, Aal,
Rotauge und Silberfelchen) sind ihrem Ursprung nach überwiegend
eingesetzt. Der berühmte Maria Laach-Felchen,
ein wertvoller
Speisefisch, stammt ursprünglich aus Schweizer Seen. Sein Nachwuchs
wird künstlich erbrütet.
Der See und seine Umgebung wird auch als Naherholungsgebiet zum
Schwimmen, Segeln, Surfen, Wandern und Campen genutzt. Für Motorboote
ist
der See tabu. Die Zahl der Segelboote und Surfer ist begrenzt. Der
Zugang zum Wasser befindet sich am Nordufer. Dort sind auch der
Campingplatz
„
Laacher See
“ und ein Minigolfplatz beheimatet. Der
Weg am Seeufer und die übrigen Rundwege werden an Wochenenden
scharenweise von Joggern,
Dauerläufern, Wanderern und NordicWalkern
"bevölkert" >>>
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Wer die Schönheit der Seelandschaft in Ruhe genießen
möchte, hat an Wochentagen die besten Chancen.
Eine reizvolle
Wandertour
rund um den Laacher See erhalten Sie hier in Form
einer
Pdf-Datei
zum Herunterladen. Viel Spaß beim Lesen und Wandern.